
Woher ich komme, was mich antreibt
Aufgewachsen bin ich in Pinneberg, das ist altes Baumschulland mit Rosenduft in Elbstrandnähe. Heute lebe ich mit meiner Familie in der Welterbestadt Bamberg an der Regnitz zwischen sieben Hügeln und wilden Rosen. Dazwischen liegen rund 500 km und ein halbes Leben mit Stationen in Kiel, Hamburg, London, Tübingen und Paris sowie zahllosen Reisen in andere Länder und vergangene Zeiten.
Kunst und Geschichten waren schon früh meine Leidenschaft, und weil ich schon immer besser mit Stift und Worten als mit Pinsel und Farben umgehen konnte, habe ich Kunstgeschichte studiert, promoviert und bin Autorin geworden.
So ist aus der Begeisterung eine Profession geworden und ich verstehe es als meine Aufgabe, zwischen Kunstwerk und Betrachter, Architektur und Alltag, Vergangenheit und Gegenwart Brücken zu bauen. Und weil ich davon überzeugt bin, dass wir die Welt in Geschichten am besten verstehen, baue ich auf die Kraft von ‘Kunst-Geschichten’.
Meine Formate der Vermittlung sind vielseitig und passen sich den Bedürfnissen der jeweiligen Leser- und Zuhörerschaft an. Aus kunsthistorischen Fachbüchern und Lexikonartikeln sind Sachbücher für Erwachsene und Kinder geworden, aus Vorträgen interaktive Lesungen fürs Klassenzimmer. Ich schreibe Texte für Lehrbücher, pädagogische Zeitschriften, unterrichte als Lehrbeauftragte in der Kunstdidaktik und freue mich stets über neue Kooperationen und andere Formate.
Am meisten liebe ich die Gespräche mit Kindern, Jugendlichen, den Kolleginnen und Kollegen aus der Kunstpädagogik, Architektur, Denkmalpflege. Sie betrachten dieselben Werke mit anderen Augen und Absichten. Und genau das ist es, was mich an der Auseinandersetzung mit Kunst und Architektur so fasziniert, es gibt immer wieder neue Möglichkeiten, sich die Welt anzueignen: mit künstlerischer Kreativität und kindlicher Fantasie, mit historischer Akribie oder gestalterischer Kraft und alle diese Wege führen zu einem tieferen Verstehen unserer komplexen Welt. Ich verstehe Kunst- und Architekturvermittlung als einen gesellschaftlichen Beitrag zum Weltverständnis, bin Mitglied im deutschen Verband für Kunstgeschichte und bei ICOMOS (International Council on Monuments and Sites).
Wann immer es geht, bin ich auf Reisen, um neue Orte und andere Länder zu entdecken. Was ich dort erlebe, erzähle ich auf meinem Blog. Diese Texte entstehen aus den Eindrücken, die ich unterwegs sammle. Eine Angewohnheit aus den mehrmonatigen Pariser Auszeiten in den Jahren 2023 und 2024. Ursprünglich waren diese Notizen nur dazu gedacht, den Freundeskreis in Deutschland mit ein paar “Lettres de Paris” auf dem Laufenden zu halten. Inzwischen ist mir die schreibende Aneignung von Orten zur zweiten Gewohnheit geworden. Dabei fließen die Worte wie Farben aufs Papier, flüchtig wie erste Skizzen zu einem Gemälde. Erst später formen sich daraus Texte, persönliche Reisebilder, nicht mehr und nicht weniger.
Aktuell
Warum nicht mal ein anderes Format der Kunstvermittlung probieren? Was am Frühstückstisch als Idee geboren wurde, entwickelte sich über Monate hinweg zu einem 5-minütigen Video über den Sternenmantel Kaiser Heinrichs II. (973/8-1024), einem besonderen Kunstschatz der Stadt Bamberg, der heute im Diözesanmuseum zu sehen ist. Seine Goldstickerei ist so kostbar wie einzigartig, das Bildprogramm komplex. Das nahsichtige Video hilft beim Sehen und Verstehen dieses Mantels, der geheimnisvoll wie ein Sternenhimmel den Blick in ein vermeintlich dunkles Mittelalter erhellt.
Idee, Konzept und Recherche entstanden in Zusammenarbeit mit Stephan Albrecht. Der Kommunikationswissenschaftlerin Evgeniya Kamenetskaya ist die mediale Umsetzung unserer Frühstücksidee zu verdanken. Sie übernahm Regie, Animation und Videobearbeitung.
Im Moment kann man den Film noch in der Jubiläumsausstellung “Vor 1000 Jahren” im Historischen Museum in Bamberg sehen. Im Juni zieht er vorübergehend ins Stadtmuseum Burghausen um.
Wir freuen uns über die Resonanz und wünschen viel Vergnügen beim Schauen!