
Woher ich komme, was mich antreibt
Aufgewachsen bin ich in Pinneberg, das ist altes Baumschulland mit Rosenduft in Elbstrandnähe. Heute lebe ich mit meiner Familie in der Welterbestadt Bamberg zwischen sieben Hügeln und wilden Rosen. Dazwischen liegen rund 500 km und ein halbes Leben mit Stationen in Kiel, Hamburg, London, Tübingen und Paris sowie zahllosen Reisen in andere Länder und vergangene Zeiten.
Kunst und Geschichten begeistern mich schon seit meiner Kindheit, und weil ich schon immer besser mit Stift und Worten als mit Pinsel und Farben umgehen konnte, habe ich Kunstgeschichte studiert, promoviert und bin Autorin geworden. Dabei setze ich auf die Kraft von KunstGeschichten. Sie wecken Emotionen und Neugier, vermitteln zwischen Kunstwerk und Betrachter, Vergangenheit und Gegenwart, Architektur und Alltag.
Meine Formate richten sich nach dem Publikum: Aus kunsthistorischen Fachbüchern und Lexikonartikeln sind Sachbücher für Erwachsene und Kinder geworden, aus Vorträgen interaktive Lesungen fürs Klassenzimmer. Ich schreibe Texte für Lehrbücher, pädagogische Zeitschriften und unterrichte als Lehrbeauftragte in der Kunstdidaktik, dabei freue ich mich stets über neue Ideen, Kooperationen und andere Formate.
In meiner freien Zeit bin ich am liebsten unterwegs, da heißt es mit offenen Augen neue Orte zu entdecken und zu erforschen! Was ich dabei erlebe, halte ich in flüchtigen Notizen fest. Inzwischen ist aus dieser Gewohnheit ein Reiseblog geworden: persönliche Reisebilder, nicht mehr und nicht weniger.
Aktuell: Baukulturprojekt im Schuljahr 2025/2026 mit der Fachoberschule Eggolsheim/Bamberg
Eine Tischlampe, die mit einem kurzen Ziehen an der Schnur die düsteren Gedanken der Nacht vertreibt und das Gute in den Raum entlässt. Nur durch die Kraft ihrer Form und Farbe? Kaum zu glauben. Und doch ist es so: der blanke Metallfuß und sein schlanker Schaft bereiten vor, was das sanfte Licht aus der gläsernen Kuppel einlöst: schlicht und schön erhellt die Lampe den Raum, den Geist und die Sinne. Ein Geniestreich, der vor rund 100 Jahren in der Metallwerkstatt des Bauhauses seinen Ausgang nahm. Inzwischen ist diese Tischlampe zur Bauhauslampe schlechthin geworden und ihre Erfinder Carl Jakob Jucker und Wilhelm Wagenfeld sind längst Legende. Damals zog ihre Wirkung zunächst nur kleine Kreise, der Industrie entging ihre besondere Strahlkraft. Aber Wilhelm Wagenfeld (1900-1990) hatte schon früh verstanden, dass für den wirtschaftlichen Erfolg eines Produkts nicht nur die “gute Form”, das Design an sich entscheidend ist, sondern auch das industrielle Potential und die Vermarktung. Im Laufe seines Lebens entwarf der Künstler, der ebenso Handwerker war, wie Lehrer Marketingstratege, zahllose praktische und schöne Dinge für Küche und Wohnzimmer, für den dicken wie für den schmalen Geldbeutel, aus Metall, Glas, Kunststoff oder Porzellan. Für nichts war er sich zu schade: vom einfachen Weckglas über den charmanten Salz- und Pfefferstreuer bis hin zur eleganten Lampe und luxuriösen Teekanne entwarf er alles mit immer neuer Kreativität. Der Erfolg im In- und Ausland gab ihm recht und blieb den großen Herstellern nicht verborgen: WMF, Rosenthal, Peil&Putzler engagierten den kreativen Kopf und so taten es auch die Brüder Kurt und Hajo Lindner, die eine Elektroporzellanfabrik in Eggolsheim bei Bamberg führten: Sicherungen und Lampen waren ihr Metier und zwischen 1955 - 1970 blühte das Geschäft! Über siebzig Entwürfe des beliebten Designers Wagenfeld gingen in ihrer Produktion auf: sozusagen vom kleinen Eggolsheim in die große weite Welt! Decken-, Wand-, Eck- und Spiegelleuchten, die in dynamischer Form und zarter Farbigkeit, Licht und Moderne in dunkle und feuchte Räume zauberten: eine besondere Zusammenarbeit zwischen Industrie, Kunst- und Handwerk, der wir an der FOS Eggolsheim im Schuljahr 2025/2026 nachgehen und das direkt vor Ort. Denn die Fachoberschule hat ihre Räume in dem ehemaligen Fabrikgebäude Lindner! Geleitet wird dieses Projekt von der Lehrerin Heike Preier, gefördert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, begleitet von der Universität Bamberg und mir als Kunsthistorikerin: “Spurensuche Lindner! Moderner Schulalltag im alten Industriedenkmal”. Hier auf dieser Seite werde ich regelmäßig über den Fortgang unseres Projektes berichten!