DIE SACHE MIT DER KUNST IN DER KINDHEIT

Alles begann 1971, damals feierte ich meinen 5ten Geburtstag, Albrecht Dürer seinen 500sten. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Ganz einfach: die große Nürnberger Ausstellung zu Ehren des weltberühmten Malers war mein allererstes Kunstabenteuer. Dabei war die elterliche Vorgabe klar: erst die Ausstellung, dann das Eis! Also langweilte ich mich durch gefühlt zahllose Räume alter Gemälde, hoffte nach jeder Ecke auf Erlösung und träumte von Vanilleeis. Da passierte es plötzlich: ich fühlte den Blick im Rücken, fuhr herum und erstarrte: Albrecht Dürer höchstpersönlich durchbohrte mich mit seinen Augen! Damals durchlebte ich einen Moment, wie man ihn in keinem Studium der Kunstgeschichte lernen kann: die Begegnung mit Kunst ist die Begegnung mit dem Leben. Warum konnte mich der Blick eines so uralten Malers fesseln? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu, dachte ich bei mir, schlüpfte unter der Absperrung hindurch und löste prompt die Alarmanlage aus: O la la…

An den Wirbel erinnere ich mich heute kaum mehr, aber geblieben sind mir die Neugier an den Geheimnissen der Malerinnen und Maler, der Bildhauerinnen und Architekten. Deshalb habe ich Kunstgeschichte studiert und bin am allerliebsten unterwegs, um neue Museen und Ateliers, Kirchen und Klöster, Städte, Bauten, Gärten - kurzum: andere Länder, neue Orte und die dazugehörigen Menschen kennenzulernen.

Paris streetart

Auf diesen Reisen sind es vor allem die unerwarteten Begegnungen und kleinen Belanglosigkeiten, die aus der Kunstgeschichte KunstGeschichten werden lassen. Denn das Reisen und die Kunst sind mir Liebe und Leben und davon erzähle ich hier auf dem blog.

Bildnachweis: Alle Fotos sind von der Autorin: San Francisco: Olafur Eliasson: Seeing Spheres; Kinderfoto aus dem Familienarchiv; Paris; Clamart;

 

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MAGIE TRIFFT POESIE: DAS GEHEIMNIS DER SKAGENMALERIN